Nutzen und Schaden

■ Handymasten und A 281 Themen im Beirat Woltmershausen

Fortschritt und Technologie bringen auch Beeinträchtigungen mit sich. Diese Binsenweisheit bestätigte die Beiratssitzung Woltmershausen am vergangenen Montag: In Woltmershausen steht ein Funkmast, 60 Meter hoch, aber noch ohne technische Ausstattung. Er macht den BürgerInnen Angst. Um diese zu nehmen, sollten Vertreter von der Firma e-plus und vom Gesundheitsamt über mögliche gesundheitliche Folgen informieren. Das Problem: Es gibt über gesundheitliche Folgen von elektromagnetischer Strahlung noch wenig gesicherte Erkenntnisse. Die bisherigen Gutachten kommen zum Teil zu gegensätzlichen Aussagen.

Entsprechend hielt sich bei den rund 60 BesucherInnen das Unbehagen. Beiratsangehörige und der Ortsamtsleiter Neustadt / Woltmershausen, Klaus-Peter Fischer wollen zukünftig noch viel mehr über Gefahren und Nutzen von Funkmasten – vor allem UMTS – informieren.

Mit dem Thema „Elektrosmog“ will sich auch Wolf Sielaf vom Kulturhaus Pusdorf auseinander setzen: Er plant, demnächst Informations- und Diskussionsveranstaltungen mit Fachleuten über Funkmas-ten und ihre Risiken zu organisieren. Helfen soll dabei die Bürgerinitiative in Arbergen, die bereits gegen die Errichtung eines Funkmasts geklagt hat.

Andere Be- und Entlastungen bringt der Bau der Autobahn 281 für Woltmershausen. Laut aktuellem Planungsstand müssen 90 Kleingärten „wegfallen“, an anderer Stelle sollen dafür aber 50 neue Parzellen geschaffen werden. Für den Landesverband der Kleingärtner sei diese Nachricht nicht neu gewesen, zwischen ihnen und den Planern seien schon seit rund einem Jahr Gespräche geführt worden, erläuterte Fischer gegenüber der taz. Die fehlenden 40 Kleingärten hofft man, durch freie Parzellen in anderen Stadtteilen auffangen zu können, zumal nicht alle Kleingärtner in Woltmershausen auch dort wohnen, so Fischer weiter. Zwischen den Interessen der Kleingärtner und der Wohnbevölkerung abwägend, hatte sich der Beirat vor allem für die Interessen der Wohnbevölkerung eingesetzt.

Mit diesem Monat beginnen die ersten Abrissarbeiten an der Richard-Dunkel-Straße in der Neustadt. Als Ausgleichsmaßnahmen sollen unter anderem der Weser-uferpark aufgewertet und eine Fläche zwischen zukünftiger Autobahn und Senator-Apelt-Straße als Trendsportfläche gestaltet werden. Beirat Cornelis van Raamsdonk wusste noch von weiteren Ideen der Stadtentwicklung – etwa einem Space-Fähranleger – zu berichten, die bisher aber nicht das konkrete Planungsstadium erreicht haben und deren Finanzierung noch ungeklärt ist. aro