Vase, Sofa, Tisch?

■ Einrichten, eine Frauensache

Knapp ein Viertel der BundesbürgerInnen sind mit ihrer aktuellen Wohnungseinrichtung unzufrieden. Das ist ein Ergebnis einer Umfrage, die das Allensbach-Institut im September für den Verband der Deutschen Möbelindustrie gemacht hat. Woran die Unzufriedenheit liegt, teilte das Institut nicht mit. Fast ein Dauerthema scheint jedenfalls die Veränderung der Einrichtung für ein Drittel der Befragten zu sein. Auf der anderen Seite ist es 30 Prozent „am liebsten, wenn alles so bleibt, wie es ist.“

Auffallend ist in jedem Fall, dass wesentlich mehr Frauen als Männer ihre Wohnung dazu nutzen, „eigene Ideen und den eigenen Stil zu verwirklichen“, so die Umfrageauswertung. 57 Prozent der Frauen verwirklichen sich so selber, aber nur 38 Prozent der Männern. Das Allensbacher Institut folgert aus den erzielten Ergebnissen, dass knapp 40 Prozent der Männer als „Einrichtungsmuffel“ gelten können. Schade eigentlich.

Bei der Zahl von Besuchen im Möbelhaus teilt die Umfrage nicht mehr nach Geschlechtern und auch nicht nach Alter auf: So erfährt man zwar, dass 32 Prozent der bundesweit 2078 Interviewten in den vergangenen drei Jahren häufiger als fünf mal in einem Möbelhaus waren. Ob hierbei die häufig umziehenden und eher kleine Teile konsumierenden StudentInnen in einem schwedischen Einrichtungshaus überproportional ins Gewicht fallen, oder eher die Mittfünfziger, die auf der Suche nach der idealen Ledercouchgarnitur die Möbelläden abklappern, bleibt leider ungeklärt. Auch die Frage, ob das Umfrageergebnis das Klischee von der Frau, die „die Wohnung erst gemütlich macht“ als Realität entlarvt, kann nicht endgültig beantwortet werden.

Vielleicht liegt es daran, dass Frauen ihr Gestaltungspotential kleinräumig in der Wohnung ausleben, weil Männer lieber gleich ganze Städte planen? aro