Festnahme bei Schülerdemo

■ Verfahren nach unangemeldeter Demonstration auf Kreuzung

Bei Schülerprotesten gegen den Krieg in Afghanistan kam es gestern zu einer ersten Festnahme. Rund 80 SchülerInnen des Schulzentrums Hamburger Straße blockierten am Vormittag die Kreuzung St.-Jürgen-Straße/Am Schwarzen Meer – unangemeldet. Ein Schüler sagte, die Polizei habe mit massiver Präsenz versucht, die Versammlung aufzulösen. Nach einer einzigen Aufforderung per Megafon, die Kreuzung zu verlassen, habe die Polizei einen Schüler festgenommen.

Der 18-Jährige wurde nach Feststellung seiner Personalien wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Polizei habe ihn festgenommen, weil er einen Kassettenrekorder und ein Megafon bei sich getragen habe, berichtete der Zwölftklässler. Obwohl er beides nicht benutzt und das Megafon gerade vorher erst in die Hand bekommen habe, werde ihm Rädelsführerschaft vorgeworfen.

Die Polizei bestätigte, dass den 18-Jährigen und einen weiteren Jugendlichen Verfahren wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz erwarten. Man habe die Schüler im Vorfeld ermahnt, ihre Kundgebungen anzumelden. Außerdem habe sich ein Autofahrer von der Versammlung bedroht gefühlt. Auch an zwei weiteren Schulen wurde gestern gegen den Krieg demonstriert. jank