Schlepper für die Meere

■ Verkehrsministerium verspricht zusätzliche Schiffe für Notfälle

Um Katastrophen wie die im Gefolge der „Pallas“-Havarie zu verhindern, will die Bundesregierung in der Nord- und Ostsee auf Dauer Notfall-Schlepper vorhalten. Das hat der Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium Ralf Nagel gestern den Bürgermeistern der Nordsee-Halligen und der Euroregion „Die Watten“ angekündigt. Alle Operationen sollen künftig von einem Havariekommando unter Leitung eines Bundesbediensteten koordiniert werden, das rund um die Uhr besetzt sein wird.

Nagel zufolge strebt die Bundesregierung in der Ostsee das gleiche Sicherheitsniveau wie in der Nordsee an „mit Eingreifzeiten von höchstens zwei Stunden“. Dazu soll ein Mehrzweckschiff des Bundes aufgerüstet und ein Spezialschiff zur Bekämpfung von Schadstoff-Unfällen neu gebaut werden.

Ergänzend dazu will der Bund langfristig einen schnellen Hochseeschlepper mit 80 Tonnen Zugkraft sowie zwei weitere Schlepper chartern. Der starke Schlepper soll nahe der stark befahrenen Kadettrinne zwischen Deutschland und Dänemark stationiert werden. Vor anderthalb Jahren war dort mit glimpflichen Folgen ein Öltanker auf eine Sandbank gelaufen.

In der Nordsee soll der Chartervertrag für den Hochseeschlepper „Oceanic“ bis April 2002 verlängert werden. Auf Dauer werde zusätzlich zu den beiden dort stationierten Mehrzweckschiffen des Bundes ein Hochseeschlepper mit 160 Tonnen Zugkraft gechartert.

Der Aufbau des Havariekommandos ist nach Angaben des Ministeriums in Vorbereitung. Die Leitungsposition werde ab dem 1. Dezember besetzt sein, hieß es. Beim vermeidbaren Untergang des Holzfrachters „Pallas“ vor Amrum trat Treibstoff aus, der 16.000 Seevögel verenden ließ. knö