Anthrax nimmt zu

Mindestens zwei neue Milzbrand-Fälle in den USA. New Yorker Arbeiterin lebensgefährlich erkrankt

WASHINGTON rtr ■ In den USA sind nach offiziellen Angaben mindestens zwei neue Milzbrand-Fälle (Anthrax) aufgetreten. Darunter sei erstmals eine Person, die weder bei einer Poststelle noch für ein Medienunternehmen arbeite, so die Gesundheitsbehörden in New Jersey gestern. Beim zweiten Fall handele es sich um einen Postangestellten in New Jersey, der positiv auf Lungenmilzbrand getestet worden sei. Die Zahl der bestätigten Fälle stieg damit auf 15 Personen.

Ersten Testergebnissen zufolge ist möglicherweise erstmals eine Person in New York und damit als Neunte landesweit mit der gefährlichen Form des Lungenmilzbrandes infiziert. Drei der Lungenmilzbrand-Opfer sind an der Krankheit gestorben, darunter zwei Postmitarbeiter.

Bei der erkrankten Person handelt es sich um eine Lagerarbeiterin einer Hals-, Nasen-, Ohrenklinik in Manhattan, die nahe der Poststelle der Klinik arbeitet. Der Zustand der Lagerarbeiterin sei kritisch, sie werde künstlich beatmet, sagte Giuliani. Sie sei am Sonntag eingeliefert worden. Noch gestern sollte festgestellt werden, ob sich der Verdacht bestätige. Alle Mitarbeiter der HNO-Klinik, rund 300 Personen, wurden gestern getestet und mit Antibiotika versorgt, sagte Giuliani weiter.

Die Absender der in den vergangenen Wochen verschickten Milzbrand-Briefe sind bislang unbekannt. Auch konnten die Behörden nach eigenen Angaben keine Verbindung zwischen den Milzbrand-Briefen und den Anschlägen vom 11. September ziehen. Milzbranderreger können auch als Biowaffe eingesetzt werden. Kleine Mengen Milzbranderreger wurden zuletzt in den Poststellen des Außenministeriums und des Obersten Gerichtshofes sowie in Gebäuden des Gesundheitsministeriums, der Lebensmittelbehörde und dem von der Regierung finanzierten Rundfunksender „Voice of America“ gefunden.