„Mahl ZEIT“ feiert Jubiläum

„Sonntags, wenn andere Einrichtungen geschlossen sind, und am Monatsende, wenn die Sozialhilfe ausgegangen ist, kommen besonders viele Gäste“, analysiert Christine Surrmann den Zulauf ihrer Tagesstätte „Mahl ZEIT“, die ihr fünfjähriges Jubiläum feiert. Ihre Gäste sind diejenigen, für die eine warme Mahlzeit Luxus ist. Menschen, die Hamburgs neue Regierungskoalition im Rahmen ihrer Aktion „saubere Stadt“ im Straßenbild nicht mehr sehen will.

Finanziell ist die Einrichtung allerdings nicht von der Stadt abhängig. Die Räume in der Billrothstraße und die drei bezahlten Angestellten werden vom Kirchenkreis Altona bezahlt, ansonsten lebt die Organisation von Spenden und der Hilfe Ehrenamtlicher. Dennoch fürchtet Surrmann die Auswirkungen des Regierungswechsels. Im vergangenen Winter kamen bereits bis zu 200 Bedürftige täglich. „Die Obdachlosen, die nun aus der Innenstadt vertrieben werden, werden dann wohl nach Altona kommen“, gibt sie zu bedenken. Damit könnte sich für die Einrichtung ein Ansturm ergeben, dem sie nicht mehr gewachsen wäre. Trotzdem hofft die gelernte Krankenschwester, die nächsten fünf Jahre genauso gut zu bewältigen, wie die vergangenen, denn „bislang seien die Gäste sehr pflegeleicht gewesen“. Für Surrmann ist es dabei aber wichtig, einen Aufenthalt ohne Sozialberatung anzubieten. Die Menschen werden akzeptiert wie sie sind. af

Spendenkonto: Haspa, BLZ 20050550, Konto: 1268112487