kachelofen-tipp (2): richtig heizen
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An nasskalten Herbstabenden gibt es kaum etwas Gemütlicheres als einen Kachelofen, der Raum und Rücken angenehm wärmt. Vorausgesetzt, er wird richtig geheizt.

Zunächst müssen Feuerraum und Rost gründlich mit dem Feuerhaken gesäubert werden. Der Rost sollte sich etwas bewegen lassen, einige Millimeter genügen. Sitzt er unbeweglich fest, muss er herausgenommen und gereinigt werden. Anschließend entfernt man vorsichtig die Asche aus dem Aschenraum in einen Metalleimer.

Wer will, kann natürlich Kohlenanzünder benutzen. Besser und schneller geht es jedoch mit etwas Holz und wenig zerknülltem Zeitungspapier. Auf das Papier stapelt man eine Hand voll klein gespaltenem Holz, darüber ein paar gröbere Scheite. Zuletzt werden vier bis acht Briketts kreuzweise darauf geschichtet. Nun die Drosselklappe am Ofen öffnen, Zeitung anzünden und die innere Feuerraumtür schließen. Die äußere Tür nur leicht anschrauben, die Aschenraumtür bleibt ganz geöffnet. Nach maximal einer Stunde sind die Briketts zu roter Glut heruntergebrannt. Erst jetzt werden beide Ofentüren und die Drosselklappe fest geschlossen. Ist es draußen sehr kalt, schiebt man noch einige Briketts nach und schließt die Türen erst dann, wenn auch der Nachschub vollständig durchgebrannt ist.

Die Ofenkacheln sind zu diesem Zeitpunkt erst lauwarm, doch davon sollte man sich nicht täuschen lassen. Schon nach kurzer Zeit werden sie sehr heiß – und zwar für die nächsten acht bis sechzehn Stunden.

Solange es brennt, verbraucht das Feuer sehr viel Luft. Die zieht sich der Ofen gewissermaßen durch alle Türöffnungen und Fensterritzen, die er finden kann: Kalte Füße sind die Folge. Erst dann, wenn die Briketts nur noch glühen, kann es also gemütlich warm werden.

Manchmal kommt es vor, dass ein Ofen zu gut zieht. Dann schließt man die oft glühend heiße Drosselklappe zur Hälfte und lehnt auch die Aschenraumtür etwas an. Zieht der Ofen schlecht, benutzt man zum Anzünden ein bisschen mehr Holz und beginnt zunächst mit einer Schicht zerkleinerter Briketts. Erst wenn die glühen, legt man nach. Außerdem sollte man das Fenster öffnen, damit das Feuer mit ausreichend Luft versorgt wird.

Wichtig ist auch das Heizmaterial. Für Briketts braucht man einen separaten Ascheraum. Ältere Jugendstilöfen mit nur einem Feuerraum sind dagegen ausschließlich für die aschearme Holzbefeuerung geeignet. Briketts würden hier in ihrer eigenen Asche ersticken. KAJA