Berlin trainiert für Olympia

Offizielle Bewerbung der Hauptstadt für die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele 2012 steht offenbar unmittelbar bevor. Kein Widerspruch bei künftigen Koalitionspartnern. Nur PDS dagegen

Eine erneute Bewerbung Berlins für die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele rückt immer näher. Nachdem das Nationale Olympische Komitee (NOK) am Wochenende in einer Grundsatzentscheidung eine deutsche Bewerbung beschlossen hat, mehren sich Anzeichen, dass neben Leipzig, Stuttgart, Hamburg, Düsseldorf und Frankfurt auch Berlin formelles Interesse an der Ausrichtung von Olympia 2012 anmelden wird. Der Präsident des NOK, Walther Tröger berichtete, ihm sei eine Kandidatur vom Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit bereits zugesagt worden. Einen offiziellen Beschluss über eine Bewerbung gibt es bisher nicht. „Das Thema wird auf einer der nächsten Senatssitzungen behandelt“, sagte gestern ein Senatssprecher.

In der SPD gilt vor allem Sportsenator Klaus Böger als Verfechter einer Berliner Kandidatur. Die Grünen, die sich im Wahlkampf noch gegen eine Kandidatur aussprachen, nehmen nun eine weniger kategorische Position ein. Die stadtentwicklungpolitische Sprecherin Claudia Hämmerling stellt im taz-Interview Zustimmung in Aussicht, wenn eine Bewerbung „von der Vorbereitung bis zur Infrastrukturentwicklung“ komplett privat finanziert werde. Die FDP will eine Olympia-Bewerbung zum Gegenstand der wahrscheinlich nächste Woche beginnende Verhandlungen über die Bildung einer Ampelkoalition machen, so ein Sprecher. Mehrere Politiker der CDU forderten den Senat am Wochende auf, sich für die Ausrichtung der Spiele zu bewerben. Die PDS lehnt eine Bewerbung ab: Angesichts der schlechten Finanzlage der Stadt sei an die Ausrichtung eines solchen Großereignisses nicht zu denken. Die offizielle Bewerbungsfrist läuft am 31. Dezember aus. TAZ

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