: qualität, quote und kommerz
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Die „Event-Filme“ seien für seinen Sender so „wichtig wie die Luft zum Atmen“, sagt Sat.1-Programmgeschäftsführer Martin Hoffmann gerne. Und so liegt der Etat für eine Produktion wie „Der Tanz mit dem Teufel“ nebst Marketing schon in spitzenfußballkompatiblen Regionen.
25 bis 28 TV-Movies pro Jahr für den angestammten Sendeplatz am Dienstag leistet sich das familienorientierte Vollprogramm der Kirch’schen Senderfamilie pro Jahr, dazu kommen noch vier bis sechs der großen „Events“ – meist mehrteilig und am Wochenende. „Der Tunnel“ (gute Wessis holen andere Gute aus dem an sich bösen Osten) war bislang der einzig richtig erfolgreiche. „Wambo“ (über die dunklen Seiten des Walter Sedlmayr) und „Vera Brühne“ (über die unklar Verurteilte) wurden zwar von der Kritik gefeiert – doch die Zuschauer guckten weg.
Auch wenn das bei Sat.1 so offen keiner zugibt: Am „Oetker“ hängt jetzt alles. Man „bete für die Quote“, sagt ein Mitarbeiter – und meint das höchstens halb ironisch. 2,5 bis 3,5 Millionen Mark kostet ein „normales“ TV-Movie, die Events schlagen mit mindestens doppelt so viel zu Buche.
Zwei weitere TV-Events sind noch in der Pipeline. Auch sie hängen jetzt wohl am Schicksal des Richard Oetker. STG
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