Flugzeug abgestürzt

Aus Berlin kommender „Jumbolino“ der Schweizer Crossair verunglückt beim Landeanflug auf Zürich. 9 Überlebende, wahrscheinlich 24 Tote

ZÜRICH/BERLIN dpa ■ Bei dem Absturz einer aus Berlin kommenden Maschine in der Nähe des Flughafens Zürich Kloten am Samstagabend sind offenbar 24 Menschen ums Leben gekommen. „Für uns sind die Suche und die Rettungsarbeiten abgeschlossen“, sagte ein Sprecher der Kantonspolizei gestern in Zürich. An Bord der in Berlin-Tegel gestarteten Maschine der Schweizer Fluggesellschaft Crossair hätten sich 33 Menschen befunden, 9 von ihnen konnten in der Nacht lebend geborgen worden.

Unter den Passagieren seien Deutsche, Österreicher, Niederländer, Israelis, Kanadier und Schweizer gewesen, erklärte die Fluggesellschaft. An Bord der Crossair-Maschine waren offenbar auch die US-Popsängerin Melanie Thornton sowie ein hoher Beamter der Jerusalemer Stadtverwaltung, möglicherweise der Vizebürgermeister. Es war zunächst unklar, ob sie zu den Überlebenden gehörten.

Warum das Flugzeug vom Typ „Jumbolino“ kurz vor der Landung abstürzte, ist noch unklar. Die Maschine war gegen 21 Uhr in Berlin-Tegel gestartet. Beim Anflug auf den Flughafen Zürich Kloten stürzte sie knapp zwei Kilometer von der Landebahn entfernt bei Schneeregen in ein Waldstück, brach auseinander und fing Feuer. Es war der zweite Crossair-Absturz innerhalb von zwei Jahren.

Bis zum Abbruch der Verbindung sei der Funkverkehr zu der Maschine völlig normal gewesen, teilten die Schweizer Behörden mit. Datenschreiber und Stimmrecorder wurden gefunden und werden ausgewertet. Der Flugkapitän galt als sehr erfahren. Allerdings wurde der Anflug auf dieser Route durch das schlechte Wetter erschwert. Experten mutmaßten, dass Schneeschauer die Sicht behindert hätten.

Die Maschine hätte auf einer Anflugroute landen sollen, die wegen eines neuen Staatsvertrags zwischen der Schweiz und Deutschland erst seit wenigen Wochen regelmäßig jeweils zwischen 22 Uhr und 6 Uhr benutzt wird. Damit soll der Fluglärm vom Flughafen Zürich über der deutschen Grenzregion gemindert werden. Diese Strecke war zuvor nur ausnahmsweise gewählt worden, sei aber ohne besondere Probleme, erklärten die Behörden. Der Pilot hätte aufgrund schlechter Sicht aber auch eine andere Piste benutzen können.