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Hand in Hand gegen AKW

Russische und deutsche Aktivisten planen Widerstandscamp in Westrussland

LEIPZIG taz ■ Anti-AKW-Aktivisten aus Deutschland und Russland planen ein gemeinsames Widerstandscamp an einem russischen Atomkraftwerk. Die Aktion soll voraussichtlich im Juli 2002 an einem Standort in Westrussland stattfinden, hieß es während der Herbstkonferenz der Anti-AKW-Bewegung in Leipzig am vergangenen Wochenende. 150 Leute waren gekommen.

Die Gruppe Ecodefense aus Dresden hat mit der Einladung russischer Anti-AKW-AktivistInnen ein neues Betätigungsfeld aufgetan. Alissa Nikulina und Vladimir Slivyak berichteten, wie in der letzten Zeit die gesetzlichen Grundlagen für Atommülleinlagerungen in Russland geschaffen wurden. Die Teilnahme des damaligen russischen Atomenergieministers bei einer Tagung des Deutschen Atomforums im Mai 2001 in Dresden zeigt nach Meinung der Dresdener AKW-GegnerInnen das große Interesse deutscher Energiekonzerne am russischen Markt. Die russischen AktivistInnen warben nun für eine Ausweitung des Widerstandes. „Wir haben viel vor der deutschen Anti-AKW-Bewegung gehört, und wollen sie mal vor Ort sehen“, schmeichelte Slivyak den Zuhörern.

Insgesamt war die Stimmung in Leipzig jedoch nicht zum Besten. Es wurde beklagt, dass wenig jüngere Aktivisten gegen den jüngsten Castortransport mobilisiert werden konnten. Die Anti-Atom-Arbeit sei teilweise in den Windschatten der globalisierungskritischen Bewegung und der Anschläge vom 11. September geraten. PETER NOWAK

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