Gut getrommelt

■ Basketball-Pokal: Deutlicher Wedel-Sieg gegen Dorsten

Zu sechst müssen die kleinen Nachwuchsbasketballerinnen die schweren Trommeln in die Wedeler Steinberg-Halle schleppen, aber die Mühe hat sich gelohnt: Im Achtelfinale um den DBB-Vereinspokal schlugen die Frauen des SC Rist Wedel das Spitzenteam der BG Dorsten mit 78:58. Nicht selbstverständlich, denn Dorsten hat sich in der Bundesliga bereits so gut behauptet, dass sie an Platz zwei stehen, fünf Plätze vor Wedel in der Tabelle. Es musste besonders laut getrommelt werden, denn nur 200 Zuschauer verirrten sich in die Halle.

In der ersten Halbzeit legten Marc Köpps Schützlinge richtig los, profitierten aber auch davon, dass Dorstens Topspielerin Christina Zeyen fehlte. Am Korb war besonders DeeDee Pate stark. Ihren größten Tag hatte jedoch Ann-Christin Zacharias: Sie holte 23 Punkte für ihr Team. Nicht so kraftvoll wie gewohnt war hingegen Katharina Kühn, die Nationalspielerin vom SC Rist.

„Wir kamen mit der gemischten Verteidigung der Gegner in der zweiten Hälfte nicht mehr so gut zurecht. Dazu kamen auch noch verstärkt die Konditionsprobleme“, sagte Köpp. Von daher waren die Wedelerinnen trotz ihres Sieges nicht ganz zufrieden. „Es hätte besser sein können“, sagte Katharina Kühn – und meinte damit auch ihre eigene Leistung. Sie holte nur zehn Punkte für ihre Mannschaft.

Außerdem ist sie sehr enttäuscht von den zwei Spielen des Nationalteams in der Vorwoche, die beide sang- und klanglos verloren gingen. „Wir konnten sehr wenig zusammen trainieren, haben einfach keine Abstimmung untereinander gefunden“, kritisiert Kühn. Durch das Engagement im Auswahlteam wurde sie direkt aus dem normalen Trainings- und Spielbetrieb herausgerissen. Ohnehin ist nicht klar, ob sie in Zukunft wieder die Ersatzbank des Nationalteams drücken muss. „Wenn Spielerinnen wie Linda Fröhlich und Petra Gläser wieder fit für die Nationalmannschaft sind, werde ich zurückstehen müssen“, befürchtet die BWL-Studentin. Michelle Kossel