■ GAL chronisch
: Wahlweise Krisen

9.9.2000: Auf einer LMV werden Realo Kurt Edler und die Parteilinke Antje Radcke zu gleichberechtigten VorstandssprecherInnen gewählt. Den Vorstand komplettieren Schatzmeister Carsten Kuhlmann und vier BeisitzerInnen. Die Wahl Radckes wird wegen Ungereimtheiten bei der Stimmenauszählung angefochten.

30.10.2000: Das Landesschiedsgericht der GAL empfiehlt nach einer Anhörung salomonisch die Rücknahme der Wahlanfechtung, den Rücktritt des gesamten Landesvorstandes und in der Konsequenz eine Neuwahl desselben. So geschieht es.

9.12.2000: Bei der Neuwahl bestätigt eine LMV Edler und Radcke als ParteisprecherInnen. Edler spricht vom „besten Landesvorstand aller grünen Zeiten“.

23.9.2001: Bei der Bürgerschaftswahl verliert die GAL massiv. Mit nur noch 8,6 Prozent (1997: 13,9%) muss sie nach vier Jahren rot-grüner Koalition zurück in die Opposition.

3.11.2001: Eine LMV debattiert über Konseqenzen aus der Wahlniederlage. Spitzenkandidatin Krista Sager, die Senatoren Willfried Maier und Alexander Porschke sowie Fraktionschefin Antje Möller werden aufgefordert, „ins zweite Glied zurückzutreten“. Dieser Antrag findet aus formalen Gründen keine Mehrheit. Der Parteivorstand stellt die Vertrauensfrage und verliert sie mit 73:76 Stimmen. Er tritt sofort zurück und ist seitdem nur geschäftsführend im Amt. Sager kündigt an, nicht ein weiteres Mal als Spitzenkandidatin zur Verfügung zu stehen.

8.11.2001: Ein Antrag an die nächste LMV fordert zwei Sat-zungsänderungen. Die Doppelspitze soll durch eineN ParteichefIn plus StellvertrteterIn abgelöst werden, die Trennung von Parteiamt und Abgeordnetenmandat soll auch für die Chefposten entfallen.

9.12.2001: Eine LMV fasst weise Beschlüsse und wählt den ganz bestimmt besten Vorstand aller grünen Zeiten. smv