: Faire Geschenke
Gerechtigkeit unterm Weihnachtsbaum: Mit fairem Handel gegen Billiglöhne, Kinderarbeit und gesundheitsschädliche Pestizide
Wer zu Weihnachten fair gehandelte Produkte schenkt, tut nicht nur dem Beschenkten, sondern auch seinem Gewissen gut. Weltweit setzen sich hunderte von Organisationen für fairen Handel ein. Sie kämpfen gegen Billiglöhne, Kinderarbeit und den Einsatz von gesundheitsschädigenden Pestiziden. Gepa, die mit 60 Millionen Mark Jahresumsatz größte Fair-Handelsorganisation Europas mit Sitz in Wuppertal, handelt mit Genossenschaften und Vermarktungsorganisationen aus Lateinamerika, Asien und Afrika zu fairen Preisen und mit langfristig abgeschlossenen Lieferverträgen.
Hintergrund des fairen Handels ist, dass die Käufer in den reichen westlichen Industrieländern etwas von ihrem Reichtum abgeben, gewissermaßen einen Solibeitrag leisten. Die Produkte sind in der Regel etwas teurer, weil gerechte Löhne gezahlt, Kontrollen durchgeführt und die Verwaltungskosten aufgebracht werden müssen. Darüber hinaus werden im Herstellerland Projekte finanziert, die für bessere Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen sorgen oder durch den Schutz der Umwelt letztlich zum Schutz der Produzenten und Verbraucher beitragen. Wird etwa in der Baumwollherstellung auf den Einsatz von Pestiziden verzichtet, kommt das nicht nur den Land- und Textilarbeitern zugute, sondern auch dem Käufer des schadstofffreien T-Shirts.
Fair gehandelt – schön und gut. Aber was geschieht, wenn der beste Freund sich edel Stählernes für die Küche wünscht, die Freundin neue Weingläser braucht? Kein Problem: Längst sind die fair gehandelten Produkte aus dem Schattendasein zwischen Bastkörbchen und gesund schmeckenden Süßigkeiten herausgewachsen.
Im „Fair gehandelt“-Katalog des Eine-Welt-Versandes findet sich vieles, was das Leben angenehmer macht: Keramik, Kunsthandwerk, Gebrauchsgüter, Spielzeug und Weihnachtsschmuck. Für knapp 15 Mark gibt es ausgefallene Notizbücher, ein Hampellöwe kostet 12,50 Mark und silberne Armreifen gibt es für 29 Mark. Wer mehr investieren möchte, findet hier Solarradios, in den Weltläden eine breite Palette schöner und ausgefallener Dinge und Teppiche mit Rugmark-Siegel sogar in den großen Kaufhäusern. Das Siegel wird für Teppiche vergeben, die ohne Kinderarbeit hergestellt und für die gesetzliche Mindestlöhne gezahlt werden.
Fair gehandelte Lebensmittel kann man inzwischen selbst in großen Supermärkten erstehen. Über Gepa-Online kommen gefüllte Geschenkkörbchen direkt ins Haus. Gepa-Produkte werden in Berlin auch in mehr als 100 Läden verkauft. KATHARINA JABRANE
Gepa Fair Trade Zentrum, Elbestraße 28/29, 12045 Berlin, Tel. (0 30) 5 08 76-65, Fax -69, Internet: www.fair-gehandelt.de, www.gepa3.de
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