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Mehr Tierversuche

■ Senat genehmigt weitere Affentests

Fast ein Jahr hat man sich im Bremer Gesundheitsressort Zeit gelassen für den Antrag des Instituts für Hirnforschung. Nach dem Ablauf der ersten Genehmigung, wollte Professor Andreas Kreiter weitere Affenversuche durchführen. „Zwar haben wir Alternativen sehr gründlich geprüft“, gestand gestern die Senatorin Hilde Adolf (SPD). Trotzdem entschied sie sich für eine Genehmigung: In den kommenden drei Jahren darf Kreiter an der Uni Bremen bis zu 20 weitere Affen auf dem Primatenstuhl testen – wenn auch unter strengeren Auflagen als bisher.

Zwar laufen die Tierversuche seit 1998, relevante Forschungsergebnisse liegen bislang aber nicht vor, musste Adolf gestern einräumen: Zwei Abstracts hat Kreiter bisher veröffentlicht. Für so eine Grundlagenforschung seien aber noch weitere statistische Zahlen notwendig, hieß es gestern. Gerade im Hinblick auf die erhofften wertvollen Hinweise für die Neurologie wären die Versuche auch ethisch zu rechtfertigen.

Vor Wochen hat sich Hilde Adolf die Versuche angesehen. „Den Tieren geht es gut“, war ihr Eindruck. Glauben mochten das vor allem die Tierschützer nicht. Wolfgang Apel, Vorsitzender des Bremer Tierschutzvereins, hatte zwar mit einer Genehmigung für weitere Tests gerechnet. Trotzdem war er gestern enttäuscht: „Für mich sind die Versuche an den Affen echte Tierfolter.“ Über einen Bürgerantrag will er in der Bürgerschaft Kreiter den Geldhahn zudrehen lassen. pipe

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