Briten: weniger CO2

Regierung: Mehr erneuerbare Energien, Option für Atom

BERLIN taz ■ Die britische Regierung will den erneuerbaren Energien im Vereinigten Königreich eine wesentlich größere Rolle zukommen lassen. „Es gibt glaubhafte Szenarios für eine Reduzierung der CO2-Emission um 60 Prozent bis 2050. Aber dafür müsste sich sowohl das Energiesystem wie auch die Gesellschaft ändern“, schreibt ein derzeit noch vertraulicher Bericht des Kabinetts, so BBC Online und die Financial Times.

Mit einem staatlichen Programm könne die Energieeffizienz beim privaten Verbrauch bis zum Jahr 2010 um 20 Prozent verbessert werden, in der folgenden Dekade noch einmal um den gleichen Betrag. Bis 2020 sollen dann Wind- ,Wellen- und Solarkraft etwa 20 Prozent des Stroms liefern. Das würde die Stromrechnungen um etwa fünf bis sechs Prozent verteuern, meinen die Regierungsexperten.

Großbritannien hat ein riesiges Potential an Wind- und Wellenkraft. Der schottische Umweltminister Ross Finnie präsentierte am Montag eine Studie, nach der zu vernünftigen Kosten etwa drei Viertel der derzeitigen britischen Stromerzeugung durch Wind- und Wellenkraftwerke an den schottischen Küsten und Highlands ersetzt werden könnten. Die Schotten sehen darin auch ein hohes Arbeitsplatzpotenzial - vom Braveheart zum Waveheart.

Für die Atomkraft hat der Report der Regierung Blair einen kleinen Trost: Es gebe zwar wenig Anlass, die existierenden AKWs zu unterstützen. Hingegen sollte aus strategischen Gründen „die Option für die Kernkraft offen gehalten werden“. REM