piwik no script img

Let‘s talk about gender, baby

Übungen für den besseren Alltag: „Gender Talk“ erklärt und praktiziert Gendertraining an der Universität der Künste

Heute um 20 Uhr „Gendertraining – das Konzept“, mit Angelika Blickhäuser und Henning von Bargen an der UdK, Hardenbergstraße 33. Infos unter: www.frauen.udk-berlin.de/veranstaltungen.htm

„Die Frau wird an dem Tage dem Mann wirklich gleichberechtigt sein, an dem man auf einen bedeutenden Posten eine inkompetente Frau beruft“, meinte einst die Schriftstellerin und Politikerin Françoise Giroud. Heute gilt noch immer, außer vielleicht bei den Grünen, dass Frauen tougher und besser sein müssen, um denselben Job wie ein Mann zu bekommen. Obwohl die Quotenregelung etwas anderes sagt. Aber wie sich herausstellte, sind vorherrschende Geschlechterbilder ebenso zäh wie subtil und mit Gesetzen nicht kleinzukriegen. Der alte Grundsatz beispielsweise, dass Frauen zu weich für bestimmte Aufgaben seien, ist oft nur erweitert worden um den Zusatz: Und wenn sie es doch können, sind es keine Frauen, sondern Emanzenmonster. Dummerweise fehlt das Bewusstsein für solche Stereotype wie auch für die krasse Unterrepräsentiertheit von Frauen in Führungspositionen weitgehend. Also ist Sensibilisierung, das Aufdecken von Mustern und Haltungen im (Arbeits-)Alltag, der erste Schritt des „Gender Mainstreaming“, der neuen geschlechterpolitischen Strategie der EU. Heute wird in einem Vortrag erklärt, worum’s geht, und im Januar kann man zwei Tage lang in Gruppenarbeit üben. Vielleicht werden wir dann so kompetent wie die viel gleichgestellteren skandinavischen Länder. Aber dazu müssten wohl auch mal Männer zu solchen Veranstaltungen gehen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen