Kiefer wird immer schiefer

■ Auch die Eichen müssen weiter weichen: Der Zustand der Hamburger Bäume hat sich nicht verbessert

Der Zustand der Bäume in Hamburg hat sich nicht gebessert. Zwar blieb der Anteil deutlich geschädigter Bäume im Vergleich zum Vorjahr mit 23 Prozent unverändert. Dafür gibt es erheblich mehr gering geschädigte Bäume, wie aus dem Waldzustandsbericht 2001 der Bundesregierung hervorgeht, der vom Bundeslandwirtschaftsministerium gestern in Berlin veröffentlicht wurde (Bericht Seite 9).

Bei der in Hamburg dominanten Kiefer erhöhte sich nach den Angaben der Anteil leicht geschädigter Bäume um 9 Prozent auf 47 Prozent. Der Anteil deutlich geschädigter Kiefern stieg geringfügig auf 16 Prozent. Bei den Fichten beträgt der Anteil der gesunden Bäume nur noch 21 Prozent. Der Anteil der gering geschädigten Fichten erhöhte sich auf 44 Prozent, der der deutlich geschädigten auf 35 Prozent. Als Ursache dafür wird die lang anhaltende Trockenheit im Sommer vermutet.

Die Buche ist die einzige Baumart, bei der im Vergleich zum Vorjahr eine deutliche Besserung festgestellt wurde. Der Anteil von gesunden Bäumen stieg um 11 auf 34 Prozent, der von deutlich geschädigten sank um 13 auf 31 Prozent. Bei den Eichen hat sich dagegen der Anteil gesunder Bäume um 23 auf 47 Prozent reduziert. Der Anteil leicht geschädigter Bäume hat um 18 Prozent auf 38 Prozent zugenommen. Deutliche Schäden nahmen ebenfalls um mehr als 5 Prozent auf 15 Prozent zu.

Für den Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) zeigt der zum 15. Mal vorgelegte Bericht, dass der Wald durch negative Umweltfaktoren weiter stark belastet wird. Er leide „besonders unter den direkten und indirekten Folgen der Luftverschmutzung“.

Auch der Deutsche Naturschutzring (DNR) sprach von mangelhafter Luftreinhalte- und Klimaschutzpolitik. Wenn auch der Bericht erstmals von einer grünen Landwirtschaftsministerin vorgelegt worden sei, komme damit „noch lange nicht mehr Grün in Deutschlands Wälder“, sagte DNR-Präsident Hubert Weinzierl. In Wirklichkeit handele es sich um einen Krankenbericht, der ein „deprimierendes Bild“ zeichne.

Die Hamburger Umweltbehörde zeigte sich gestern zu keiner Stellungnahme fähig. dpa/taz