Schweiz entschädigt Juden

NEW York rtr ■ In der Schweiz sollen in der kommenden Woche erstmals Juden Entschädigungszahlungen erhalten, die während des Zweiten Weltkriegs ausgewiesen wurden. Wie die Jewish Claims Conference am Montag in New York mitteilte, werden aus dem Entschädigungsfonds Schweizer Banken zudem Zahlungen an Juden geleistet, denen die Einreise verweigert wurde oder die in Arbeits- oder Flüchtlingslagern misshandelt wurden. Insgesamt würden an die 95 betroffenen Personen 77.500 US-Dollar ausgezahlt. Die 15 von der Ausweisung oder Einreiseverweigerung betroffenen Juden erhielten je 2.500 US-Dollar, während an die 80 übrigen je 500 Dollar gezahlt werden sollten.

Der Vize-Präsident der Claims Conference, Gideon Taylor, sagte, das Leid der Überlebenden des Holocaust könne durch nichts entschädigt werden. Es handele sich daher um eine symbolische Handlung, damit den Opfern Gerechtigkeit widerfahre. Schweizer Banken hatten sich im August mit Überlebenden des Holocaust und deren Nachfahren auf ein Entschädigungsabkommen geeinigt. Aus dem Fonds in Höhe von 1,25 Milliarden US-Dollar sollen unter anderem Juden entschädigt werden, die während des Zweiten Weltkrieges Zwangsarbeit leisten mussten oder die Konten in der Schweiz hatten, auf die sie später keinen Zugriff mehr erhielten.