Rot

1999er Château Pesquié, Côtes du Ventoux, Les Terasses, Provence, Biowein, 15,20 Mark bei „Kerler Weinimporte“

Der Süden Frankreichs hat sich zu einer Region gemausert, die qualitativ enorm zugelegt hat, ohne bei den Preisen die Bodenhaftung zu verlieren. Intelligente Genießer, die sich von sündteurem Bordeaux verabschiedet haben, finden hier großartige Alternativen, auch wenn sie nicht unbedingt Bordeauxcharakter haben. Aus den klassischen südfranzösischen Rebsorten Grenache und Syrah komponiert Paul Chaudière auf Chateau Pesquié seit Jahren seinen „Les Terasses“. Auch der 99er zeigt wieder Klasse: Er steht mit kräftigem Rubin im Glas, duftet sauber und klar nach roten Beeren und Kirsche mit zartem Kräuteraroma (Bohnenkraut). Je mehr Luft der Wein bekommt, desto interessanter entwickelt sich seine Nase. Im Mund deutlich spürbare, aber samtige Tannine, viel Geschmack und jene Kreuzung aus Kraft und Eleganz, die uns so gefällt. Nobler Südfranzose zum Freundschaftspreis. Unbedingt dekantieren! Hält sich noch gut vier, fünf Jahre.

Speisen: Zur Lammkeule mit Ratatouille.

Bezug: Für unsere Leser: Sechserpack frei Haus für 99 Mark, Zwölferpack für 180 Mark. Weinimporte Karl Kerler, Bayreuther Straße 32, 90489 Nürnberg, Bestell-Fax: (09 11) 5 88 28 43, Fon: 5 88 28 42.

Weiß

1997er Rieslingsekt „Cuvée Florence“, Saar, Weingut und Sektkellerei Hausen-Mabilon, 24,90 Mark

An der Saar hat sich Bernd Hausen-Mabilon auf die Versektung spezialisiert. Das Ergebnis kann sich schmecken lassen. Alle drei degustierten Sekte aus Riesling und Elbling (!) haben uns imponiert. Der schönste ist der Rieslingsekt „Cuvée Florence“ von alten Rebstöcken aus der Lage „Saarburger Schlossberg“, der drei Jahre auf der Feinhefe gereift ist. Grüngelb leuchtet er aus dem Glas, seine feine Perle sprudelt lebhaft. Zuerst erinnert der Duft an Apfel, mit etwas Luftkontakt werden die Früchter gelber. Der rieslingtypische Pfirsich lässt sich schnuppern, aber auch Mokka- und Hefenoten sind spürbar, dazu die Aromen einer frischen Meeresbrise. Im Geschmack ist Madame Florence kraftvoll, dicht, mit cremigem Mousseux und rassiger ausgeprägter Säure. Frischer Abgang. Sehr gut gemachter deutscher Sekt mit rassig-frischer Charakteristik, der sich auf der Flasche prächtig weiterentwickeln wird. Schmeckt an Silvester 2004 vielleicht noch betörender.

Speisen: Zu Austern und Meeresfrüchten.

Bezug: Sechserpack frei Haus für 149,40 Mark, Zwölferpack 298,80 Mark, bei Sektkellerei Mabilon, Bestell-Fax: (0 65 81) 21 94 Fon: (0 65 81) 30 45. Berliner Leser können den Sekt auch im „Maison de Champagne“, Motzstraße 17, kaufen oder ihn frei Haus anliefern lassen, Fon: (0 30) 2 17 27 96).