china und der euro

Alternative zum Dollar

Der viertgrößte Handelspartner der Europäischen Union heißt China, und umgekehrt ist auch die EU der drittgrößte Partner der Volkrepublik. Da zudem bereits heute 300.000 Chinesen jedes Jahr Euroland besuchen, wird die Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung hier fast schon freudig begrüßt. Schließlich, so chinesische Ökonomen, könnte der Euro innerhalb weniger Jahre eine wirkliche Herausforderung für den US-Dollar darstellen. Das heißt, für die Chinesen dürfte er sehr schnell eine Alternativwährung zum Greenback werden.

Vor der Geburt des Euro wurde gut die Hälfte des chinesischen Außenhandels in US-Dollar abgewickelt, 60 Prozent der Währungsreserven waren Dollar. Mitte Oktober teilte Guo Shuqing, Vizegouverneur der People’s Bank of China mit, dass man einen „größeren Betrag“ Euro als Devisenreserve gekauft habe. Vor dieser Entscheidung für die junge Währung habe man deren internationale Bedeutung lange beobachtet.

Bereits seit Dezember 1998 bereiten sich die zuständigen Finanzbehörden auf die Euroeinführung vor: Eine Broschüre für die Geschäftswelt mit Informationen über die Auslandsschulden der Teilnehmerländer und vielen anderen Details wurde verteilt, ein weiterer Rundbrief folgte am 1. November dieses Jahres. Schließlich steht man vor der gigantischen Aufgabe, in einem Land mit 1,26 Milliarden Einwohnern die harte Währung von zwölf EU-Staaten aus dem Verkehr zu ziehen. HER