Kriegsopfer Vögel

In Pakistan bleiben die Zugvögel aus. Ornithologen fürchten Katastrophe durch Afghanistankrieg

BERLIN taz ■ Der Krieg in Afghanistan hat offenbar die Vogelwelt der Region schwer in Mitleidenschaft gezogen. Nach einem Bericht der BBC Südasien fürchten Ornithologen in Pakistan eine „Katastrophe für die Umwelt“, weil zehntausende von Zugvögeln nicht ihre angestammten Winterquartiere in Pakistan erreicht haben. Enten, Kraniche und andere Vögel, die traditionell aus Zentralasien über Afghanistan nach Pakistan ziehen, sind offenbar mitten in die Bombardierung der Taliban-Stellungen in Afghanistan geraten.

„Der Zeitpunkt der Angriffe hätte für die Vögel nicht schlimmer sein können“, zitiert BBC den Vogelkundler Oumed Haaneed vom pakistanischen Rat für Umweltbewahrung. Noch sei unklar, was die Vögel aufgehalten habe: „Entweder sind sie direkt durch die Bombardierungen getötet worden oder ihr Lebensraum in den Feuchtgebieten ist vergiftet worden“, sagt Haaneed. „Außerdem könnten die Vögel durch die Bombenflüge gestört und umgeleitet worden sein.“ Die Nordwestprovinz von Pakistan durchqueren jährlich etwa eine Million Vögel. 20 Prozent von ihnen fallen nach Angaben der Umweltstiftung WWF der Jagd zum Opfer. BPO