Argentinien hat „nicht einen Peso mehr“

Der fünfte Präsident in zwei Wochen: Eduardo Duhalde kündigt radikale Änderung der Wirtschaftspolitik an

BUENOS AIRES ap/afp/taz ■ Nach dem Zusammenbruch der Staatsfinanzen in Argentinien hat der neue Präsident Eduardo Duhalde eine umfassende Reform des Wirtschaftssystems angekündigt. Nach seiner Wahl im Parlament von Buenos Aires versprach der peronistische Politiker die Schaffung von einer Million neuen Arbeitplätzen, ein soziales Netz für die Arbeitslosen und Garantien für die privaten Spareinlagen.

Duhalde wurde am Dienstag mit einer Mehrheit von 262 zu 21 Stimmen gewählt. Der Exgouverneur der Provinz Buenos Aires ist der fünfte Präsident in zwei Wochen, wenn man die beiden kommissarischen Staatschefs Ramón Puerta und Eduardo Camaño mitzählt.

„Dies ist der Augenblick der Wahrheit: Argentinien ist am Ende“, sagte Duhalde. Das Land habe „nicht einen Peso mehr“, um seine Staatsschulden zu begleichen oder Beamtengehälter und Renten zu bezahlen. Die bisherige Kopplung der Landeswährung Peso an den Dollar soll aufgehoben werden.

Duhalde soll bis 10. Dezember 2003 regieren – bis zum Ende der regulären Amtszeit von Präsident Fernando de la Rúa, der wegen anhaltender Proteste zurückgetreten war.

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