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Auf den ersten Blick gibt es wohl kaum etwas, was den „Herrn der Ringe“ mit der amerikanischen Fernsehserie „Sopranos“ verbindet. Dennoch ist sowohl die neue Kinoversion der Tolkien’schen Fantasybibel als auch die gnadenlose Kultserie aus den USA zu hohen Würden gekommen und zum besten Film beziehungsweise der besten Serie gewählt. Nicht mit alten Oscars, sondern neuen AFI Awards. Das Amerikanische Filminstitut (AFI) hat zum ersten Mal Preise für die besten Kino- und Fernsehfilme eines Jahres vergeben. Ausgezeichnet wurden außerdem Sissy Spacek in „In the Bedroom“ als beste Hauptdarstellerin, Denzel Washington in „Training Day“ als bester Hauptdarsteller sowie Robert Altman für „Gosford Park“ als bester Regisseur.

Keinen Pokal, sondern einen Pinsel in die Hand nahmen Annemarie Wendl („Else Kling“) und Andrea Spatzek („Gabriele Zenker“) aus der „Lindenstraße“. Neben Schülern aus der deutsch-polnischen und deutsch-tschechischen Grenzregion verewigen sich auch die beiden Malerfürsten Jörg Immendorf und Sigmar Polke bei der Aktion „Wir malen Europa“ vom Bundespresseamt. Mehr als vier Kilometer Leinwandrollen sollen 2002 in der Hauptstadt ausgestellt und als „längstes Bild Europas“ versteigert werden.

Der Deutsche Kulturrat hat die Ungleichbehandlung von Landwirten und Kulturschaffenden bei der staatlich geförderten Altersabsicherung kritisiert. Während die Altersvorsorge von Landwirten im Jahr 2000 durch die Bundesregierung mit 72 Prozent bezuschusst wurde, seien die Zuzahlungen für Künstler und Publizisten im gleichen Jahr von 25 auf 20 Prozent gesenkt worden. Die Erklärung ist einfach: Mit durchschnittlich 20.578 Euro pro Jahr verdiene ein Landwirt fast doppelt so viel wie ein armer Künstler mit durchschnittlich 11.332 Euro Einkommen. Nach den vorliegenden Zahlen sei ein Landwirt der Bundesregierung also genauso viel wert wie 3,6 Künstler.

Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin will unter Umständen auch nach der Wahl 2002 im Amt bleiben. Natürlich müssten zunächst die politischen Konstellationen stimmen, meinte er, „aber man muss auch über die Zukunft dieser Behörde nachdenken, ihre künftigen Strukturen und Zuständigkeiten“. Ein Bundeskulturministerium würde seiner Ansicht nach wenig Sinn machen, da es „im Konzert der großen Ministerien“ zu klein wäre. Bei einer Zusammenlegung mit einem anderen Ressort bestünde andererseits die Gefahr, dass die Kultur wieder zu einem „Anhängsel“ werden könnte wie früher beim Bundesinnenministerium.