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zwangsarbeit

Auch die Kirchen machten mit

Im Jahr 1944 schufteten die meisten Zwangsarbeiter in Deutschland: mindestens acht Millionen. Allein in Berlin waren es Schätzungen zufolge etwa 700.000, verteilt auf rund 1.000 kleine Lager. Wie viele der Ausgebeuteten umkamen, ist unklar. In der Hauptstadt wurden rund 10.000 Begräbnisse bescheinigt. Auch die Kirchen haben Zwangsarbeiter beschäftigt. Für katholische Institutionen arbeiteten reichsweit knapp 2.500 Menschen; wie viele es auf evangelischer Seite waren, ist noch unerforscht. Allein für Berlin wird ihre Zahl auf etwa 300 geschätzt. Sie erhalten in der Ukraine von den dortigen Hilfsorganisationen meist nur umgerechnet 650 Euro Entschädigung, weil die Friedhofsarbeit zur Landwirtschaft gezählt wird. Für andere Tätigkeiten stehen den Zwangsarbeitern knapp 2.500 Euro zu. Deshalb füllt die Kirche die Lücke, indem sie 1.750 Euro aus der eigenen Kasse an ihre ehemaligen Zwangsarbeiter zahlt. GES

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