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Slowenen in Kärnten

Slowenen sind die Urbevölkerung Kärntens, sie sind seit dem 6. Jahrhundert dort ansässig und wurden im Mittelalter bayerischen Fürsten tributpflichtig. In der österreichisch-ungarischen Monarchie wurde die slowenische Sprache bereits zurückgedrängt, als Kaiser Franz Joseph 1869 den Kirchen die Schulhoheit entzog. Wichtigste Trägerin der slowenischen Kultur blieb die katholische Kirche. Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Zerfall der Monarchie war Südkärnten zunächst vom neuen Staat der Serben, Kroaten und Slowenen besetzt. Der Abwehrkampf freiwilliger Patrioten dürfte mit bewirkt haben, dass die Entente eine Volksabstimmung ansetzte. Der größte Teil der besetzten Gebiete votierte am 10. Oktober 1920 für Österreich. Viele Slowenen hatten für die serbischen Besatzer wenig Sympathie oder zogen Österreich vor, weil es dort keinen Wehrdienst gab.

Der Assimilierungsdruck war damals schon stark, nach dem Anschluss an Hitlerdeutschalnd 1938 wurde der Gebrauch der slowenischen Sprache verboten. Durch den Staatsvertrag 1955 wurden die Rechte der autochthonen slowenischen Bevölkerung erstmals garantiert.

Slowenisch war nie eine gesellschaftlich angesehene Sprache. Erst nach der Gründung des ersten slowenischen Gymnasiums 1958 konnte die slowenische Intelligenz herangezogen werden. In vielen Familien wird nur noch zu Hause Slowenisch gesprochen, die Kinder schickt man lieber in rein deutsche Schulen. Windische nennt man Gruppen, die zwar den slowenischen Dialekt, durchwirkt mit deutschen Elementen, beherrschen, sich aber nicht zur slowenischen Volksgruppe bekennen. Bei der Volkszählung 1991 definierten sich nur knapp 15.000 Kärntnerinnen und Kärntner als Slowenen, aber geschätzte 40.000 sprechen zu Hause Slowenisch. RLD