was macht eigentlich . . . Frank Henkel?

Auf Gegnersuche

„Wir scheuen uns nicht, mit CDU-Senatoren zu streiten“, hatte Frank Henkel, seit Oktober parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Fraktion, letztes Jahr in einem Interview gesagt. Das war im Wahlkampf für seinen Wahlkreis in Mitte und richtete sich gegen die Verkehrspolitik des alten Senats. Mittlerweile muss Henkel nicht mehr auf Gegner in den eigenen Reihen zurückgreifen. Seine letzte Breitseite ging gegen den Präsident des Abgeordnetenhauses, Walter Momper (SPD). „Seit seiner Wahl verpasst er keine Gelegenheit, seine Unfähigkeit zur Überparteilichkeit zu demonstrieren“, sagte Henkel. Er wirft Momper vor, sein Amt mit dem eines SPD-Parteipräsidenten zu verwechseln und der Würde seines Amtes nicht gerecht zu werden. Grund: Momper habe es begrüßt, dass Gregor Gysi Wirtschaftssenator wird. Wenn der 38-jährige Frank Henkel in diesem Zusammenhang von einem „roten Linksaußensenat“ spricht, dann trifft das den Jargon seines ehemaligen Chefs und Exregierenden Eberhard Diegen, dessen Bürochef er im Rathaus war.

Henkel hat in der Fraktion die Fachgebiete Bund, Europa, Berlin-Brandenburg, Medien und Aufbau Ost – damit ist er der Rekordhalter an Themenvielfalt innerhalb seiner Fraktion. Das zeigt Ambitionen zu mehr – und die hatte Henkel schon vorher. Er war im November im Gespräch für den Posten des Generalsekretärs, als „Steffel-Mann“. Mit dem gescheiterten Bürgermeisterkandidaten zusammen wurde er als „gut funktionierendes Tandem“ beschrieben. MMFOTO: ARCHIV