Da capo gegen Sprayer

■ Senat fördert ein altes Graffiti-Programm und verkauft es als neues Projekt

Der Senat hat gestern ein Anti-Graffiti-Programm beschlossen. Ziel sei es, so Umweltsenator Peter Rehaag (Schill-Partei), die Zahl der Graffiti in einer konzertierten Aktion aller Behörden zu verringern. In einem ersten Schritt habe die Umweltbehörde die „Wert GmbH“ mit der Einrichtung einer Graffiti-Hotline beauftragt. Die GAL wies ges-tern darauf hin, dass es eine solche Hotline bei der Stadtreinigung und der Wert längst gebe und zwar unter der Nummer 25 76 11 11. Überdies existiere längst eine Übersicht über die Projekte zum Themengebiet Graffiti.

Die Mitarbeiter der Hotline sollen laut Rehaag Meldungen über besonders störende Graffiti entgegennehmen, und daraus eine Übersicht über die sprühoptische Lage der Stadt erstellen. Überdies werden sie Tipps zur Verhinderung und Entfernung der Straßenkunsgemälde geben.

Die Beseitigung der Sprüh-Werke sollen die betroffenen Behörden bezahlen. Ob Firmen, Sozialhilfe-Empfänger oder Schulen sich ans Wände-Putzen machen werden, ließ der Senator offen. Die professionelle Reinigung eines Quadratmeters würde rund 30 Euro kosten. Wieviel Fläche zu reinigen sein werde, sei aber unklar.

Für die Sprayer gibt es einen Trost: Der Senat diskutiere, ob Wände zum legalen Sprühen bereitgestellt würden, so Rehaag. An ein Verbot des Spraydosen-Verkaufs oder eine Registrierung der Käufer, wie sie ein Journalist vorschlug, denke er nicht. knö