Neue Richtung am Richtweg?

■ Spekulationen um Pleite und Spielstätte des Musical-Theaters

Das Musical-Theater liegt in den letzten Zügen: Niemand kommt mehr zu „Hair“ – abgesehen von der BILD-Zeitung, die kommenden Samstag 1200 ihrer Leser gratis in eine exklusiv eingekaufte Vorstellung schickt. Diese Woche will der neue Betreiber Michael Arend über einen Insolvenzantrag entscheiden.

Die Frage steht im Raum: Was soll nach dem Ende des Musicals im Gebäude am Richtweg passieren? Über 25 Millionen Euro hat sich die Stadt den Ausbau der Immobilie zum Theater kosten lassen. Es liegt nahe, dass dort auch weiterhin Theater gespielt wird. Und es wirkt wie eine Fügung des Schicksals, dass das Theater am Goetheplatz in absehbarer Zeit eine Übergangsspielstätte braucht – Intendant Klaus Pierwoß möchte den Zuschauerraum am Goetheplatz generalsanieren und das Foyer umbauen, muss sein Theater also ausquartieren.

Kommt da nicht eins zum anderen? Pierwoß ist vorsichtig: „Ich weiß gar nicht, ob wir am Richtweg spielen können. Ich vermag zum Beispiel nicht einzuschätzen, ob der Orchestergraben auch für größere Besetzungen zugeschnitten ist. Das müsste man erstmal grundsätzlich und im Detail prüfen.“ Und abgesehen davon gäbe es noch gar keinen Anlass, sich darüber Gedanken zu machen: „So lange dort Leute Theater spielen, möchte ich nicht über das Theater am Richtweg als Ersatzspielstätte spekulieren.“

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