Heißes Wasser

In Wilmersdorf wurde gestern Berlins erstes Ayurveda-Zentrum eröffnet, um die Giftstoffe herauszuspülen

Der Duft passt nicht. Süß riecht es – zu süß, nach Jasmin und Räucherstäbchen. Es ist wohl der Duft, der Besuchern indischer Ayurveda-Klöster in die Nase steigt. Deshalb riecht es auch bei „vedabliss“ nach Jasmin und Räucherstäbchen.

Ansonsten hat das „Ayurveda Stadtzentrum“, das gestern in Berlin-Wilmersdorf eröffnete, aber wenig mit den Klöstern gemein, in denen die indische Heilkunst seit 3.500 Jahren praktiziert wird. Warmes Licht und sanfte Klänge, ansonsten erinnert das Zentrum an eines jener vielen Wellness-Studios. Dabei soll Ayurveda mehr sein als eine Wellness-Methode. „Es kann die klassische Medizin nicht unbedingt ersetzen“, sagt Marita Sattes, „aber Ayurveda dient der Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten.“ Sattes gehört zu den Experten, die die Kunden im Zentrum betreuen sollen. 1989 ließ sie sich von einem indischen Spezialisten ausbilden. Seither behandelt sie in ihrer Praxis Patienten nach der ayurvedischen Methode. Grundlage ist eine Philosophie, derzufolge der Mensch aus fünf Elementen besteht: Feuer, Wasser, Erde, Luft und Raum. Da sie sich meist im Ungleichgewicht befinden, ist es die Aufgabe von Ayurveda, die verschiedenen Elemente in Gleichklang zu bringen.

„Wir wollen das Wohlbefinden der Kunden steigern“, erklärt Sattes. Spezielle Tees, Duftöle oder Nahrungsergänzungmittel sollen für Entspannung sorgen. Sehr bald erziele man bemerkenswerte Ergebnisse. Bemerkenswert sind auch die Preise für das persönliche Wohlbefinden. Zwischen 35 und 120 Euro kostet beispielweise eine Öl-Massage im „Ayurveda Stadtzentrum“. Biliger ist da der Tipp der Expertin: heißes Wasser trinken. „Spült Giftstoffe aus und stärkt auf Dauer das Immunsystem.“ MLA