Erdbeben in der Türkei

Im Zentrum des Landes kommen mindestens 35 Menschen ums Leben. 80 Gebäude stürzen ein

ANKARA ap ■ Ein schweres Erdbeben hat am Sonntagmorgen im Zentrum der Türkei mindestens 35 Menschen in den Tod gerissen. Rund 80 Häuser stürzten ein, mehr als 100 Menschen erlitten Verletzungen, hieß es in einer Bilanz des Innenministeriums sechs Stunden nach dem Beben. Der Minister für öffentliche Arbeiten, Abdulkadir Akcan, sagte, die Folgen des Bebens um 9 Uhr 11 hätten verheerender sein können: „Weil heute Sonntag ist und viele Geschäfte geschlossen sind, wurde eine riesige Katastrophe verhindert.“

Die Regierung in Ankara entsandte sofort Rettungsmannschaften in die entlegenen Gebiete, auch Ministerpräsident Bülent Ecevit nahm die Schäden persönlich in Augenschein. Das Beben wurde mit einer Stärke von 6.0 gemessen, sein Epizentrum lag laut Angaben der Erdbebenwarte Kandilli in der Nähe der 40.000 Einwohner zählenden Stadt Bolvadin.

Am schwersten wurde der Ort Sultandagi getroffen: Allein hier kamen mehr als ein Dutzend Einwohner ums Leben. Im Nachbarort Cay starben mindestens elf Menschen in den Trümmern ihrer Häuser. In Bolvadin stürzten 15 Häuser und die Minarette von vier Moscheen ein. Die Suche nach Verschütteten blieb in Sultandagi zunächst ergebnislos.

Ecevit rief die Einwohner vor seiner Abreise in das Erdbebengebiet auf, sich nicht in Gefahr zu begeben und von beschädigten Häusern fernzuhalten. Bei vielen der beschädigten Häuser handelt es sich um Geschäfte und Verwaltungsgebäude. In der Provinz Afyon wurden viele Telefonleitungen unterbrochen.Die Regierung schickte 1.000 Zelte und 3.000 Decken in die Region.