Spritze für die Kasse

AOK Berlin dementiert Finanzschwierigkeiten. Bundesverband sichert den Berlinern Hilfe zu

Die AOK Berlin hat am Montag Berichte über Finanzschwierigkeiten dementiert. „Die Kasse ist leistungs- und zahlungsfähig“, sagte die Berliner AOK-Sprecherin Gabriele Rähse. Das Nachrichtenmagazin Focus hatte berichtet, dass die AOK Berlin vor der Pleite stehe.

„Es gibt verbindliche Hilfszusagen des AOK-Bundesverbandes für Berlin“, sagte ein Sprecher des Bundesverbandes am Montag in Bonn. Nach einer freiwilligen Finanzhilfevereinbarung aus dem Jahr 1995 unterstützten die regionalen Ortskrankenkassen finanzschwache Schwesterverbände. Berlin benötigt in diesem Jahr einen Zuschuss von 215 Millionen Euro (420,5 Millionen Mark) aus dem AOK-System. Die AOK Bayern hatte sich geweigert, ihren Beitrag zu der Summe zu leisten, die die AOK Berlin für ihr Budget im Jahr 2002 aus dem Finanzausgleich der Kassen benötigt.

Nach Angaben der Berliner AOK-Sprecherin Rähse reicht das Beitragsaufkommen in Berlin nichts aus, um die Kosten zu decken. Ursache seien die Überversorgungsstrukturen der Stadt, die noch aus Zeiten der Teilung resultieren, darunter die hohe Anzahl von Krankenhausbetten.

Über die Höhe ihrer Beitragssätze werde die AOK Berlin erst nach dem endgültigen Beschluss über den Haushalt 2002 Mitte Februar entscheiden, sagte Rähse. Im Moment liegt der AOK-Beitragssatz bei 14,9 Prozent und damit im Vergleich der gesetzlichen Krankenkassen in Berlin an der Spitze.

Die Versorgung der Berliner Versicherten bleibt von den Differenzen um den Finanzausgleich unberührt. Weder die Leistungsfähigkeit der Berliner Kasse noch ihre Zahlungsfähigkeit sei infrage gestellt, so der AOK-Bundesverbands-Sprecher. Er sei zuversichtlich, dass der Streit der Landesverbände auf der nächsten Bundesverwaltungsrats-Sitzung am 13. Februar beigelegt werde. DDP/DPA