Künast will Ersatz von Bayern

Nach BSE-Test-Affäre soll der Freistaat den Schaden bezahlen. Der will aber nicht

BERLIN/STUTTGART dpa/rtr ■ Verbraucherministerin Renate Künast (Grüne) will wegen zehntausender zweifelhafter BSE-Tests in Bayern Schadenersatz von der CSU-Landesregierung fordern. Die Höhe des wirtschaftlichen Schadens durch den Rückruf des Fleischs von 26.000 Rindern sei allerdings noch nicht bekannt, sagte Künast gestern. Sie forderte Bayern zusätzlich auf, innerhalb der nächsten zwei Tage Listen der unzulässig getesteten Rinder beizubringen. „Solange wir die Liste nicht haben, kann das Fleisch nicht zurückgerufen werden.“

Ein Teil des Fleisches soll nach Frankreich geliefert worden sein, auch die Behörden in Baden-Württemberg haben 16 Tonnen fehlerhaft auf BSE getestetes Rindfleisch aus Bayern sichergestellt. Der Großteil ging allerdings als humanitäre Hilfe nach Nordkorea. Das Fleisch muss dort aussortiert werden. Die Lagerung koste jeden Tag „ein paar tausend US-Dollar“, sagte Künast. Für Lagerung, Schiffskosten und Vernichtung werde die Bundesregierung von Bayern Schadenersatz verlangen.

Ein Sprecher des bayrischen Verbraucherschutzministers wies die Forderungen Künasts zurück. Ein privates Testlabor und nicht der Freistaat habe den Schaden verursacht. Künast habe durch verzögerte Informationen Bayern und anderen Ländern erheblich geschadet.