kurzbiografie

Chiune Sugihara – der ungehorsame Diplomat

Geboren 1900 in der Präfektur Gifu in Zentraljapan zog es Chiune Sugihara nach Tokio. Dort besuchte er die Diplomatenschule. Mit seinen Russischkenntnissen wurde er 1939 als Konsul im litauischen Kaunas eingesetzt. 1940 sprach sich unter den überwiegend aus Polen geflüchteten Juden herum, dass Japan ein mögliches Transitland für eine Weiterreise nach Palästina oder Amerika war. Japan, damals ein totalitärer Staat und in einen agressiven Expansionskrieg verwickelt, teilte zwar nicht den Rassenwahn seines späteren Verbündeten Deutschland, verfolgte jedoch eine restriktive Einreisepolitik. Entgegen den Anweisungen seines Ministeriums stellte Sugihara 2.139 jüdischen Familien ein Transitvisum aus. 6.000 Juden rettete er damit das Leben, denn die meisten kamen mit den Visa über Sibirien nach Japan und dann weiter nach Schanghai. Sugihara kostete seine Tat die Stellung. Einer Karriere im Außenministerium beraubt, arbeitete er in der freien Wirtschaft. Erst nach seinem Tod 1986 wurde die Tat in Japan bekannt. 1991 rehabilitierte die Regierung ihn offiziell.