Schienen reaktivieren

■ Verkehrsclub kritisiert Autobahnbau

Der niedersächsische Landesverband des Verkehrsclub Deutschland (VCD) wirft der Landesregierung in Hannover vor, die Reaktivierung von stillgelegten Bahnstrecken und Bahnhöfen zu verschlafen. „Niedersachsen hinkt da hinter anderen Bundesländern hinterher“, sagte Landesvorsitzender Michael Frömming am Wochenende auf der Jahreshauptversammlung des Verbandes in Nienburg. Er verwies auf erfolgreiche Projekte in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg.

Auf der Wunschliste des VCD steht neben einem täglich verkeh- renden „Moorexpress“ zwischen Stade und Osterholz-Scharmbeck die Wiederinbetriebnahme der Bahnstrecken Aurich-Abelitz, Nienburg-Sulingen und Rinteln-Stadthagen für den Personenverkehr. Insbesondere letztere Linie sei mehr als überfällig, betonte Frömming: „3.000 Fahrgäste täglich würden dort den Zug nutzen.“

Unzufrieden zeigte sich der VCD mit der Politik der niedersächsischen Verkehrsministerin Susanne Knorre (SPD). Diese favorisiere nicht nur den Weiterbau der Autobahnen A 26 zwischen Hamburg und Stade und A 38 zwischen Göttingen und Halle. Knorre unterstütze sogar den Bau ganz neuer Asphaltpisten. Als Beispiel nannte der Landesvorsitzende die A 20-Umfahrung Hamburgs inklusive der Elbquerung bei Stade. Frömming: „Da ist noch ein starker Bewusstseinswandel nötig.“ hoi