Dreifach irgendwie cooler

■ Triathlon im September für die olympische Event-City

Für Dr. Hans-Jürgen Schulke ist es kein Mosaikstein mehr, sondern schon „eine Säule“. Was die tragen soll ist klar: Der „Holsten City Man“-Triathlon, der am 7./8. September zwischen Binnenalster und Blankenese mit Ziel auf dem Rathausmarkt erstmals und gleich als Stadtmeisterschaft mit Weltcup-Status ausgetragen wird, ist natürlich eine „offizielle Referenzveranstaltung“ für Hamburgs Olympiabewerbung 2012. Damit, so frohlockt der Direktor des Sportamts, könne die Stadt nach Marathon, Radrennen (Cyclassics) und Beachvolleyball eine weitere 5-Ringe-Disziplin schon im Vorfeld präsentieren.

Doch ohne „Eventisierung“, die Verknüpfung von Profi-Spitzen-leistung und Mitmach-Massenerlebnis, geht heute nichts mehr, ohne Titelsponsor auch nicht: Eine lokale Brauerei nutzt die Triathlon-Offensive, um ein neues Produkt einzuführen, das „irgendwie cooler“ sein soll und auch in einer alkoholfreien Variante zur Verfügung stehen wird. Schadstofffrei genug ist jedenfalls wieder die Alster, in der 250 Profis und gut 2000 Jedermänner kraulen sollen. Was so erstaunlich wie erfreulich anmutet, bedenkt man, dass noch vor 20 Jahren die Devise ausgegeben wurde, dort über Bord Gegangene lieber einem Typhus-Check zu unterziehen.

Allerdings ist der Triathlon keine Neuerfindung in Hamburg, auch wenn die mediale Präsenz des bemüht nach dem „Iron Man“ auf Hawaii betitelten „Holsten City Man“ das vermuten lassen könnte. Schon im Sommer 2000 ging im Stadtpark der „ParkChallenge“ getaufte Dreikampf über Wasser und Wege, initiiert vom Triathlon-Projekt an der Uni.

Inzwischen stellen die Sportwissenschaftler ihr Know-how in den Dienst der Agentur und führen erstmals einen „Alster Studenten Cup“ durch. Die Herausforderung im Park bleibt aber erhalten: Wer nicht bis September warten möchte oder einfach keine Lust auf zu viel Event-Buhei hat, kann sich dort auch dieses Jahr schon im Juli verausgaben. Jörg Feyer