3.000 gegen rechts

Neonazi-Aufmärsche in Bielefeld und Ludwigsburg fast friedlich. Anzeigen wegen Landfriedensbruchs

BERLIN taz ■ Weitgehend friedlich protestierten am Samstag mehr als 3.000 Menschen gegen zwei Neonazi-Aufmärsche im nordrhein-westfälischen Bielefeld und im baden-württembergischen Ludwigsburg.

In Bielefeld demonstrierten knapp 550 Rechtsradikale um den bekannten Hamburger Neonazi Christian Worch bereits zum zweiten Mal innerhalb von vier Wochen gegen die im Historischen Museum gezeigte Ausstellung „Verbrechen der Wehrmacht“. Knapp 3.000 Gegendemonstranten hatte der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) zu einem Sternmarsch mobilisiert. Etwa 20 Gegendemonstranten wurden nach Polizeiangaben wegen Landfriedensbruchs und Verstoßes gegen das Vermummungsverbot vorübergehend festgenommen. Der Neonazi-Aufmarsch war erst am Freitagnachmittag durch das Bundesverfassungsgericht genehmigt worden. Zuvor hatten zwei Verwaltungsgerichte das Demonstrationsverbot, das der Bielefelder Polizeipräsident Erwin Südfeld verhängt hatte, bestätigt.

In Ludwigsburg standen dem Aufmarsch von knapp 200 Anhängern der „Jungen Nationaldemokraten“, der Jugendorganisation der NPD, rund 500 Menschen gegenüber. Dazu aufgerufen hatten IG Metall und DGB. Durch Steinwürfe der Gegendemonstranten sollen zwei Polizeibeamte und einer der Neonazis verletzt worden sein. Die jugendlichen Randalierer im Alter von 15 bis 21 Jahren müssen mit Anzeigen wegen Landfriedensbruchs rechnen. Der Aufmarsch war erst am Samstagmorgen durch den Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg genehmigt worden. NAL