Jede dritte Mark für soziale Leistungen

Der Sozialbericht 2001 der Bundesregierung belegt, dass die Sozialausgaben in Deutschland stärker wachsen als das Bruttoinlandsprodukt. Änderung ist nicht in Sicht

BERLIN rtr/ap ■ Fast jede dritte in Deutschland erwirtschaftete Mark ist im vergangenen Jahr für Sozialleistungen ausgegeben worden. Das belegt der von Bundesarbeitsminister Walter Riester vorgelegte „Sozialbericht 2001“, den das Kabinett gestern verabschiedet hat. Danach haben Sozialversicherung, Bund, Länder und Gemeinden sowie private Arbeitgeber im vergangenen Jahr zusammen 1.263 Milliarden Mark (645,76 Milliarden Euro) für Sozialleistungen ausgegeben; das waren 32,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

Drastisch fällt der Unterschied der Sozialleistungsquote im Ost-West-Vergleich aus. Während 2001 im Westen 29,8 Prozent der Wirtschaftskraft für soziale Ziele aufgewendet wurden, waren es im Osten 48,8 Prozent. Pro Kopf beliefen sich die Leistungen an der Bevölkerung in den alten Ländern 2001 auf 15.813 Mark. Das entspricht einem Zuwachs um 2,5 Prozent gegenüber dem Jahr 2000. In Ostdeutschland stieg die Pro-Kopf-Leistung gegenüber dem Vorjahr um 3,7 Prozent auf 15.642 Mark an.

Bis 2005 wird ein Wachstum der Sozialleistungen von jahresdurchschnittlich 2,5 Prozent erwartet. Damit würden die Sozialausgaben weiter stärker wachsen als das von der Bundesregierung erwartete jährliche Plus des Bruttoinlandsproduktes von durchschnittlich 2,25 Prozent.