Reinigendes Auslagerung

■ 300 UKE-Jobs im Reinigungsdienst der Klinik sollen privatisiert werden

In der Uniklinik Eppendorf (UKE) bleibt es unruhig: In einer Personalversammlung hat das Direktorium gestern den 300 MitarbeiterInnen im UKE-Reinigungsdienst mitgeteilt, dass ihre Abteilung aus der Staatsklinik ausgesourct und in eine eigene „GmbH“ überführt wird. 51 Prozent der Anteile an der neuen Gesellschaft werden im UKE-Besitz bleiben, 49 Prozent unter drei privaten Anbietern aufgeteilt. Die Gewerkschaft ver.di ist vom Deal völlig überrascht worden, strebt nun den Abschluss eines Überleitungstarifvertrag zur Besitzstandssicherung an.

Mit der Maßnahme könnte ein weiteres kostspieliges Kapitel in der Geschichte der UKE-Privatisierungen beginnen. Erst im Herbst vorigen Jahres war die Küche für die 7000 UKE-MitarbeiterInnen und Tausende PatientInnen in eine „Klinik Gastronomie Eppendorf GmbH“ ausgegliedert worden. Zahlreiche MitarbeiterInnen – bislang Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes – hatten dem Wechsel in eine privatwirtschaftliche GmbH widersprochen, obwohl durch einen Übergangstarifvertrag der soziale Besitzstand für einen begrenzten Zeitraum gesichert war. Viele Beschäftigten fürchteten, bei einem Wechsel künftig unter katastrophalen Zustände arbeiten zu müssen und langfristig bei einer Pleite ihren Arbeitsplatz zu verlieren.

Mit dem Problem wird das Direktorium auch bei dem neuen Privatisierungsmodell zu kämpfen haben. Beschäftigte haben angekündigt, ihrem Wechsel zu widersprechen. Die Klinikleitung hat schon jetzt angekündigt, nach dem alten Schema zu verfahren. Wer sich durch Widerspruch weigert, wird von der Arbeit bei fortlaufenden Bezügen bis zur juristischen Klärung freigestellt. kva