Besondere Markenzeichen

„Ich stehe auf Puma, Kitkat und Fiat. Nivea for Man mag ich, aber Männer, die Marlboro rauchen, kann ich nicht ausstehen.“ Im herkömmlichen Chat wird man mit diesen Angaben wahrscheinlich schief angeguckt. Nicht aber unter www.branddating.nl.

In dieser Kontaktbörse zählen nicht Augenfarbe, Körperbau und Brustumfang, sondern ausschließlich Lieblingslogos. Und Marken, die man nicht mag. So entstehen massiv kapitalistische, daher zutiefst aussagekräftige Persönlichkeitsprofile. Zum Beispiel: „philips, gauloises legères, coca-cola-light, wired, parodontax, jean-paul gaultier, almighurt.“ Anfänger sollten über die Suchmaschine Stichproben nehmen und dem Gleichgesinnten eine Logohymne schreiben. Vielleicht: „Wow, Fila is my favourite brand, too!“ Oder so ähnlich. Und dann auf die Antwort des Fila-Guys warten. Denn einen Chat bietet die Seite leider nicht, die durchweg in Niederländisch verfasst ist. Aber wichtig ist ja nur, dass man weiß, was „vrouw“ und „man“ heißt – die Marken sprechen eine Universalsprache. Und den Satz „Hopelijk krijg je snel antwoord!“ versteht auch jeder – erstaunlich bloß, dass es tatsächlich drei männliche Branddater gibt, die die uralte Tennismarke Slazenger in ihre Liste aufgenommen haben. Den „Braunen Bär“ jedoch, das Lieblingseis der Achtzigergeneration, kennt in Holland keiner: „Helaas! geen branddates gevonden …“ JUTTA HEES

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