Anschlag auf Kirche

Durch Handgranatenanschlag in Islamabads Diplomatenviertel fünf Menschen getötet und 40 verletzt

ISLAMABAD ap ■ Bei einem Handgranatenanschlag auf eine Kirche in Islamabad sind gestern fünf Gottesdienstbesucher getötet und mehr als 40 weitere verletzt worden. Unter den Toten befinden sich zwei Amerikaner, unter den Verletzten eine Deutsche. Die pakistanische Polizei bezeichnete die Tat in einer überwiegend von Ausländern besuchten Kirche als terroristischen Akt. Justizminister Ranjha sprach von einem Versuch, die Beziehungen zum Ausland zu stören: „Die Wahl dieses Ortes ist erfolgt, um die Regierung in Verlegenheit zu bringen.“

Nach Angaben der Polizei und Augenzeugenberichten kamen während der Predigt zwei Männer durch den Hintereingang in die Protestant International Church und warfen mehrere Handgranaten, von denen drei explodierten. Über die Nationalität der drei anderen Todesopfer neben den Amerikanern wurden zunächst keine Angaben gemacht. Einer vorläufigen Bilanz zufolge sind unter den Verletzten neben einer Frau aus Hamburg zehn Amerikaner, fünf Iraner, ein Iraker, ein Äthiopier, ein Sri-Lanker und zwölf Pakistaner. Insgesamt befanden sich rund 70 Menschen in der Kirche.

Die Kirche befindet sich in einem streng bewachten Diplomatenviertel in der Nähe der US-Botschaft. Die Angreifer entkamen, obwohl Sicherheitsbeamte in der Kirche waren. Zu der Tat bekannte sich zunächst keine Gruppe, der Verdacht fiel auf islamische Extremisten.