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■ Rosi Rolands Bremer KlatschgeschichtenWas er nicht, wenn er hätte

Der Horst ist ja eigentlich ein ruhiger Mensch. Aber letzte Woche, da war der echt auf zweihundertundsiebzig. Die Tür war zu, hinter der der Frak-tionsvorstand der SPD tagte, weil ich davor sauber machen musste, aber die Empörung war so laut, dass man jedes Wort hören konnte. Du kennst den nicht, Besire? Naja, Horst Isola natürlich, der ist doch justizpolitscher Sprecher und eigentlich ganz in Ordnung, nicht einer von diesen arroganten feinen Herren. Ich habe gedacht: Nun ist der Staatsrat Ulrich Mäurer fällig, nach dieser vernichtenden Kritik.

Über das, was Mäurer gesagt hatte, ging es dann aber kaum noch. Warum nicht? Naja, alle waren sich einig, dass es gesetzliche Verpflichtungen gibt, bei Jugendlichen im Strafvollzug den Aspekt der Sozialisierung im Auge zu behalten und dass es auch aus humanitären Gründen nicht geht, dass ein Vertreter des Staates Menschen schlicht abschreibt.

Aber Henning Scherf kann in einer Legislaturperiode doch nicht zwei Staatsräte verschleißen, hat da eine gesagt. Ich habe die Stimme leider nicht erkannt. Und das ein Jahr vor der Wahl. Unmöglich. Du hättest den Jens Böhrnsen mal hören sollen, der ist ja auch Richter von Beruf und kennt die Gesetze. Im Parlament hat er dann kein Wort gesagt, geschwiegen, geschwiegen, geschwiegen. Und alle wussten, warum. Wenn der geredet hätte, wäre das wie eine Bombe hochgegangen.

Was den Isola am meisten geärgert hat: Wie breit die Borttschellers und Strohmanns gegrinst haben, im Rechtsausschuss! Der Hermann Kleen hätte dem Staatsrat noch eine goldene Brücke gebaut, wie er das, was er gesagt hat, anders hätte gemeint haben können oder wie er das nicht gesagt hat, was er gesagt hat und was er hätte sagen wollen, wenn er gesagt hätte, was er sagen sollte und so. Aber keine Chance, Mäurer wollte nicht.

Eigentlich kann Scherf den Borttscheller von der CDU auf den Tod nicht leiden. Aber er will die Wahlen gewinnen und rechts keine Lücke lassen. Da liegt er nicht ganz falsch, findest Du? Nein, ich glaube nicht, dass wir Putzfrauen in der Mehrheit für so eine harte Hand sind, wie die Hand von Uli Mäurer. Hör mal, Besire, stell Dir mal vor, der Bruder von Sara rutscht mal ab, der schon seit Jahren keine Arbeit bekommt, oder der Sohn von Saher, und gerät so einem deutschen Staatsrat in die Finger! Willst du das? Ich wünsche das niemandem, ehrlich nicht

Churi Roland

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