Sterne kreuzen und Handtücher

■ Olbers meets Douglas Adams im Planetarium mit Hörspiel

Von wegen Handtücher. Und Raumschiffe. Und Planeten. Wie in Douglas Adams All. Gerne hätte man sie gehabt. Aber nur ein kleines bisschen davon im Olbers Planetarium war jetzt zu sehen. Das meiste dafür zu hören.

Samstagabend trafen zum ersten Mal die Adams-Fantasien in Form eines Hörspiels und das Olbers Planetarium zusammen. Der ideale Austragungsort für den Anhaltertrip durch die Galaxis – mag man denken. Allerdings fehlten nicht nur die reisewichtigen Handtücher, auch die richtige Raumschiffatmosphäre wollte trotz Sternenhimmel nicht wirklich aufkommen.

Die Hörspiel-Fassung vom „Anhalter durch die Galaxis“ ist allerdings großartig. Nur hätte man der Vernichtungsgeschichte des „absolut unbedeutenden kleinen blaugrünen Planeten“ im ersten Teil quasi auch an jedem anderen Punkt des Alls mit ebensolchem Genuss lauschen können. Der Hörort Planetarium allein zeigte nicht viel mehr als den Sternenhimmel. Und wenn nicht gerade Sterne dann zeigte man bunte Comic-Bilder aus der Adams-Story, in denen der Sprechblasen-Inhalt aber selten genau mit den eben gehörten Sätze übereinstimmte.

Ansonsten gab es relativ wenig zu erleben im Planetarium. Kein Raumschiff, das durch die Olbers-Kuppel kreuzte. Kein einziger Planet in Nahaufnahme, wo Adams doch so viele komische davon zitiert und man gerne mal gewusst hätte, wie zum Beispiel Magrathe im Bremer Planetarium ausgesehen hätte. Und trotz all der Sterne überm Kopf fehlt trotzdem jede Andeutung, wo und wie wir uns denn den „total aus der Mode gekommenen Ausläufer des westlichen Spiralarms der Galaxis“ vorstellen könnten. Ein bisschen mehr Fantasy hätte sich für die fantastischen Abenteuer irgendwie schon gelohnt.

So konnten wir „erstaunlich primitiven von Affen abstammenden Bioformen“ nicht viel mehr visuelle Eindrücke mitnehmen, als in Bademäntel gehüllte Vorführerinnen. Und dann ganz kurz: die Auslöschung der Erde, die schwupp einfach per Knopfdruck vom Himmel verschwand. Alles weitere zum Schicksal der Erde sagte anschließend die blutrot angestrahlte Kuppel. Kein Wunder, dass man in fernen Galaxien immer noch denkt, wir würden Digitaluhren für eine unwahrscheinlich tolle Erfindung halten. Zu sehr viel mehr haben wir es offenbar tatsächlich noch nicht gebracht.

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Am 30. März und 6. April werden jeweils in anderthalb Stunden verpackt der Rest des ersten Teils vom „Per Anhalter durch die Galaxis“ erzählt. Jeweils 19 Uhr im Olbersplanetarium. Eintritt 7,50 Euro. Vorverkauf: Buchhandlung Strom.