Weniger Waffen für Israel

Berlin weist Berichte über Embargo zurück: Prüfung von „Fall zu Fall“. Auch Großbritannien erschwert Lieferungen

BERLIN/LONDON afp/rtr ■ Die Bundesregierung hat Berichte über ein angebliches Waffenembargo gegen Israel zurückgewiesen. Es gebe weder einen Lieferstopp noch ein Embargo für Waffen und militärisches Gerät, das nach Israel geliefert werden solle, sagte ein Regierungssprecher am Dienstag. Anträge auf Genehmigungen für Waffenlieferungen würden nach wie vor vom Bundessicherheitsrat „von Fall zu Fall“ geprüft.

Nach den Worten von Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) wurde die Lieferung von Rüstungsgütern an Israel vorübergehend eingestellt. Die Ersatzteillieferungen für die israelische Armee seien „ausgesetzt, aber nicht abgesetzt“, sagte Scharping am Sonntag im ZDF. CSU-Landesgruppenchef Michael Glos kritisierte daraufhin, Scharping übernehme damit de facto die „Kommandogewalt“ darüber, ob israelische Panzer rollten oder nicht. Die Rüstungslieferungen seien „willkürlich gestoppt“ worden.

Auch Großbritannien will Waffenlieferungen an Israel erschweren. Außenminister Jack Straw sagte am Dienstag, man habe Zweifel an der israelischen Zusage, dass diese Waffen nicht in den Palästinensergebieten eingesetzt würden. Die britische Regierung werde keine Exporte zulassen, die für „innere Repression oder externe Aggression“ eingesetzt werden könnten. In britischen Regierungskreisen hieß es, Waffenlieferungen nach Israel würden nicht gestoppt, aber das Genehmigungsverfahren werde schwieriger.