Ermittlung wegen späten Prozesses

SCHWERIN ap ■ Gegen die Schweriner Staatsanwaltschaft laufen Ermittlungen wegen Strafvereitelung im Amt. Es bestehe der Verdacht, dass ein Verfahren aus dem Jahr 1992 gegen zwei des versuchten Mordes verdächtigte Männer trotz häufiger, drängender Nachfragen über Jahre hinweg unbearbeitet geblieben sei, sagte gestern Schwerins Justizminister Erwin Sellering (SPD). Ab kommender Woche müssen sich die Männer wegen Planung des Brandanschlags auf ein Asylbewerberheim in Boizenburg vor dem Schweriner Landgericht verantworten. In den jetzt vom Generalstaatsanwalt betreuten Ermittlungen gegen die Schweriner Berufskollegen soll geprüft werden, ob strafrechtliche Konsequenzen wegen der Verschleppung des Verfahrens zu ziehen sind, erklärte Sellering. Dies ist nach Rostock-Lichtenhagen der zweite Fall, der die Justiz in Meck-Pomm innerhalb kurzer Zeit wegen auffällig langer Verfahrensdauer in die Kritik bringt.