kellers randspur
: Samstag

Aufgeflogen

„Die weiße Löwin“

Im begleitenden Pressematerial zu dem Ende letzten Jahres ausgestrahlten Mehrteiler „Die falsche Fährte“ suchte das ZDF den Anschein zu erwecken, mit seiner Mankell-Adaption Pionierarbeit geleistet zu haben. Tatsächlich hatte das schwedische Fernsehen bereits drei Vorlagen im Alleingang umgesetzt, gleichfalls mit Rolf Lassgard in der Hauptrolle. So kommt es, dass auch der WDR mit einer Mankell-Verfilmung aufwarten kann. Hier geben die Leiche einer jungen Frau, ein abgetrennter Finger und ein russischer Kurzwellensender dem mürben Kommissar Wallander Anlass, seine Ermittlungen aufzunehmen. Henning Mankell war am Drehbuch nicht beteiligt – was nach dem Erfahrungen mit „Die falsche Fährte“ eigentlich nur ein Vorteil sein kann.

(23.30 Uhr, WDR)

Aufgerückt

„Mister Cool“

Mit der nur selten witzigen Parodienfolge „Scary Movie“ erzielte Keenen Ivory Wayans vor zwei Jahren den größten Kinoerfolg seiner Karriere. Bekannt wurde er 1990 mit der Comedy-Show „In Living Color“. Die TV-Reihe erwies sich als wichtige Karrierestation für spätere Stars wie Jennifer Lopez, Rosie Perez und Jim Carrey und diverse Mitglieder des Wayans-Clans. Lange bevor dergleichen Mode wurde, schrieb und inszenierte Wayans mit „I’m Gonna Git You Sucker“ eine übermütige Parodie auf das Blaxploitation-Genre. Auch „Mr. Cool“ stammt aus seiner Feder, wurde von ihm selbst inszeniert und zeigt ihn in der Hauptrolle des Privatdetektivs Andrew Shame. Die Krimikomödie wurde ersichtlich sparsam, aber nicht ohne komische Einfälle produziert und amüsiert vor allem dann, wenn einem Shames Vorgänger mit so viel sagenden Namen wie John Shaft, Slaughter und B. J. Hammer nicht völlig unbekannt sind.

(0.20 Uhr, Bayern)

Abgesunken

„Survivor – Zum Überleben verdammt“

Zumindest für einen haben sich die Investitionen in die Raumfahrt rentiert: Chip Mayer überlebt hoch droben in seinem Raumschiff ungefährdet die atomare Verwüstung der Erde. Jahre später traut er sich wieder herunter und landet in einer Einöde. Vereinzelt gibt es auch noch Menschen. Ein weibliches Exemplar rettet ihm das Leben, wird aber wenig später in ein sagenumwobenes unterirdisches „Paradies“ entführt, wo sich Reste der Zivilisation erhalten haben sollen.

(1.50 Uhr, ARD)

Abserviert

„Die Spur des Gangsters“

Obschon Leslie Nielsen die Hauptrolle ausfüllt, gibt es nix zu lachen, stammt doch dieser Film noir aus dem Jahr 1957, und bekanntermaßen begann Nielsen seine anhaltende Karriere als Spaßmacher (vgl. „2002 – Durchgeknallt im Weltall“, ab 9. 5. im Kino) erst in gehobenem Alter. Hier aber stößt er als eben arbeitslos gewordener Reporter auf eine exzellente Geschichte, als er einen berüchtigten Bandenchef aufstöbert und ein Interview gewährt bekommt. Dann aber wird der Gesprächspartner von einem Ungetreuen erschossen und Nielsen in Geiselhaft genommen. Nun wird er selbst Gegenstand journalistischer Neugier, während sich seine Verlobte verzweifelt um seine Rettung bemüht … (3.15 Uhr, ARD)