Massengentest an Frauen

Polizei sucht Mutter eines getöteten Babys: 1.300 Frauen geben im niederbayerischen Kehlheim Speichelprobe ab

KEHLHEIM taz ■ Erstmals hat in Deutschland die Staatsanwaltschaft einen Massengentest an Frauen durchführen lassen. Die Regensburger Ermittlungsbehörde will so im niederbayerischen Landkreis Kehlheim die Mutter eines im Sommer 2000 getöteten Babys finden. Kurz nach der Geburt war das Baby umgebracht und in mit Steinen beschwerten Plastiktüten verpackt im Main-Donau-Kanal versenkt worden. 90 Prozent der 1.300 zum Test aufgerufenen Frauen ließen sich freiwillig eine Speichelprobe nehmen.

Der Leiter der Staatsanwaltschaft, Peter Schuchardt, sagte gestern, fünf Frauen hätten eine Speichelprobe abgelehnt. Nun werde sorgfältig geprüft, ob bei ihnen auf die Probe verzichtet werden könne oder ob sie bei Gericht beantragt werde. Die restlichen Personen hätten sich am Wochenende ohne Angaben von Gründen an dem Test nicht beteiligt oder sich wegen Terminproblemen entschuldigt. OH