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unterm strich

Streit um Astrid Lindgren in Stockholm: Die Stadtverwaltung will die Straße „Dalagatan“ zu Ehren der weltberühmten Autorin von „Pippi Langstrumpf“ umbenennen, allein: Deren Familie ist dagegen. Astrid Lindgren hatte 62 Jahre lang, bis zu ihrem Tod am 28. Januar im Alter von 94 Jahren, in der Straße gelebt. „In der Familie sind wir uns ziemlich sicher, dass Astrid gegen die Umbenennung der Dalagatan wäre“, schrieb ihre Tochter Karin Nyman am Donnerstag in einem Beitrag für die Zeitung Svenska Dagbladet. Ihre Mutter habe sich schließlich zu Lebzeiten schon heftig gegen die Umbenennung der Straße vor ihrem Ferienhaus in dem Ostseestädtchen Furusund in Lindgrenstraße gewehrt. Wenn irgendwann in naher Zukunft in einem neu gebauten Stockholmer Stadtteil eine Straße ihren Namen bekomme, ginge das schon eher in Ordnung: „Astrid würde das als sicherlich überflüssige, aber doch auch als Ehrung auffassen“, glaubt die Tochter. Viel mehr in deren Sinne aber sei es, einen „bestens ausgerüsteten Spielplatz“ im Stockholmer Vasapark nach Astrid Lindgren zu benennen, glauben ihre Angehörigen. Der solle aber bloß nicht, mit Blick auf Figuren aus Lindgren-Büchern, etwa mit einer „Ronja-Burg“ eingerichtet werden. Stattdessen finden Karin Nymann und ihr Ehemann Olof, ganz antiautoritär, „dass da richtige Klettergerüste zum Klettern stehen sollten, vielleicht auch ein paar Beerensträucher. Und ein richtiger Bach, in dem Kinder spielen und sich auch mal nasse Füße holen können.“ Aber da holen sich die Kinder doch den Tod!

Oder sie finden ein Skelett, wie die Archäologen, die bei Grabungen auf dem Thomaskirchhof in der Leipziger Innenstadt auf ein vollständig erhaltenes Skelett aus dem 13. Jahrhundert gestoßen sind. „Es dürfte sich dabei um einen Mönch des einstigen Augustiner-Klosters handeln“, wie Grabungsleiter Andreas Büttner vom Landesamt für Archäologie Dresden vermutet. Unter dem Platz, auf dem eine Marktgalerie mit Tiefgarage entstehen soll, befinden sich die Reste des Chorherrenstifts, das 1212 gegründet worden war: Es gilt als Keimzelle Leipzigs, denn aus ihm gingen nicht nur Thomaskirche, -schule und Thomanerchor, sondern auch die 1409 gegründete Universität hervor. Da das Kloster 1539 aufgelöst und bis auf Reste abgerissen wurde, ist heute von seinem oberirdischen Aussehen nichts bekannt. Seit März untersuchen insgesamt 15 Archäologen und Helfer den Untergrund. Bisher stießen sie auf Tierknochen, viel Gebrauchskeramik, Glas, Metall, Leder, Textilien – die als Klopapierersatz dienten – und gedrechselte Holzschalen.

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