Agent gewinnt Prozess

In den Mordfall Schmücker verwickelter V-Mann muss 230.000 Euro Abtauchgeld nicht an Land Berlin erstatten

BERLIN dpa ■ Nach acht Jahren hat das Land Berlin den Prozess gegen den Ex-V-Mann Volker Weingraber verloren. Dem Spiegel zufolge wies das Gericht in Florenz die Klage der Finanzverwaltung auf Rückzahlung von 230.000 Euro Agentenlohn plus Zinsen ab. Das Geld war dem Verfassungsschutzagenten als Hilfe zum Untertauchen gezahlt worden. Entgegen der Weisung hatte Weingraber 1987 das Geld kassiert, war aber nicht abgetaucht.

Er soll 1974 in den nie geklärten Mordfall Schmücker verwickelt gewesen sein. Die Bewegung 2. Juni hatte den V-Mann enttarnt und im Grunewald ermordet. 1991 wurde der Prozess eingestellt. Dem Spiegel schilderte Weingraber nun, dass Schmückers Mörder ihm den Mord gestand. Weingraber sollte die Tatwaffe entsorgen und gab sie an seinen V-Mann-Führer weiter. Das Beweismittel habe 15 Jahre in einem Tresor des Verfassungsschutzes gelegen, ohne dass die Gerichte davon erfuhren.