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Abgefahrene Reise

Zweimal Thomas Struck im Lichtmeß: Nach „Walk Don‘t Walk“ ein Testscreening von „Rhein Hoch – Ein Velodram“

Den deutschesten aller Flüsse hat sich Thomas Struck in seinem jüngsten Film vorgeknöpft. Für Rhein Hoch – Ein Velodram, so der Arbeitstitel, fuhr er auf dem Rad von der Mündung bis zur Quelle, die DV-Kamera auf den Lenker montiert. Und weil bei Wasser und Wein auch ein Weib nicht fehlen darf, erfand sich der Regisseur eine Muse: Reinhild, mit E-Mails die Suche antreibend – eine fiktive Begleiterin, Geliebte und Zuschauerin zugleich.

Unromantischer könnte eine Reise am Rhein entlang kaum bebildert werden. Weit persönlicher als sein letzter Film, Walk Don‘t Walk über Fußgänger in New York, nimmt eine zweite Kamera hier stets auch den in lächerliche Radler-Klamotten gekleideten, oft schwitzenden Struck selbst ins Bild. Wie gewohnt fand dieser auf seiner Tour jede Menge skurriler Gestalten – selbst Touristen oder BewohnerInnen der Käffer am Rhein – von denen so manche auch von ihrer beschissenen sozialen Situation zu erzählen weiß. Spuren der NS-Geschichte, allerhand Geistliches, viel Internationales, all das durch den Wolf der Struckschen Süffisanz gedreht: Kommenden Donnerstag findet ein exklusives Testscreening statt.

Christiane Müller-Lobeck

Walk Don‘t Walk: heute, 20 Uhr; Rhein Hoch – Ein Velodram: Di, 14.5., 20 Uhr, Lichtmeß (beide Filme in Anwesenheit von Thomas Struck)

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